Wilhelm Wieprecht (1802-1872) Korrespondenz, Schriften und Dokumente zu Leben und Wirken. Mit einem Werkverzeichnis von Achim Hofer Kurzinhalt: Wilhelm Wieprecht (1802-1872) war bislang vor allem als Erfinder der Bass-Tuba, Reformer der preußischen Militärmusik und Veranstalter sogenannter Monstre-Konzerte bekannt. Die hier publizierten Quellen zeigen ihn darüber hinaus in zahlreichen, überraschend neuen Facetten: als Experimentator, der sich mit den Klängen und der Konstruktion von Musikinstrumenten befasste, als Arrangeur, Komponist und Verfasser einer bislang unbeachteten Instrumentationslehre, als Lehrer an Berliner Musikausbildungsstätten sowie Initiator und Leiter nicht-militärischer Musikensembles. Auch als Netzwerker tritt er in Erscheinung, nicht nur am preußischen Hof, sondern auch im Kontakt mit bedeutenden Personlichkeiten aus Politik, Kultur und Musik, darunter Berlioz, Meyerbeer, Spontini und Wagner. Einige bislang unbekannte Korrespondenzen, etwa mit Liszt und Mendelssohn Bartholdy, werden hier erstmals ediert. Das kommentierte Werkverzeichnis ermöglicht nicht zuletzt durch den Nachweis von Aufführungsdaten einen Einblick in das öffentliche Musikleben von ca. 1825–1870 in und um Berlin. Insgesamt vermag diese Edition einen nachhaltigen Beitrag zur kulturwissenschaftlichen Erforschung des 19. Jahrhunderts zu leisten. Die Herausgeber Achim Hofer, seit 1999 Professor an der Universitat Koblenz-Landau (Campus Landau), Forschungen v. a. zur Blas-, Bläser- und Militärmusik; 2018 Monografie über Mendelssohns Ouverture für Harmoniemusik. Dr. Lucian Schiwietz war Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut fur deutsche Musikkultur im östlichen Europa und an den Universitäten Bonn, Leipzig und Koblenz-Landau.