Muss I denn Das schwäbische Volkslied "Muss i denn, muss i denn zum Städtele hinaus" ist in seiner Urform vermutlich bereits seit Anfang des 18. Jahrhunderts bekannt. Die Herkunft des Liedes wird dem Remstal, einer Region zwischen Ludwigsburg und der Schwäbischen Alb, zugeordnet. Die Melodie dieses auch als "Schwabenliedle" bekannten Stückes wurde vom Komponisten und Musikpädagogen Friedrich Silcher (1789-1860) aufgegriffen, um zwei Strophen des mit ihm befreundeten Stuttgarter Dichters Heinrich Wagner ergänzt und schließlich durch seine Publikation im Jahr 1827 einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Internationale Berühmtheit erlangte das Lied später durch Interpretationen bekannter Sänger wie der Comedian Harmonists oder Elvis Presley. In diese Sammlung großer Künstler reiht sich nun der tschechische Komponist und Dirigent Pavel Staněk (1927-2025) ein. Auf Basis der konzeptionellen Idee "Thema und Variationen" komponierte Staněk ein Capriccio ein eigenwilliges, launenhaftes Stück für Blechbläserquintett. Es gibt das Lied gemäß dem Untertitel auf ganz unterschiedliche Art und Weise wieder: mal fortschreitend-entschieden, mal zurückhaltend-nachdenklich, mal fröhlich-heiter, mal wehmütig-melancholisch. Auf Basis seines enormen künstlerisch-musikalischen Wissens und Könnens bewegt sich der Komponist in diesen Miniaturen mühelos zwischen unterschiedlichen musikalischen Genres von Barockmusik bis Jazz. Als eines seiner letzten veröffentlichten Werke gibt dieses Capriccio auch ein wenig Auskunft über Staněks facettenreiche Persönlichkeit, die " stets stilsicher und offen für Neues " in unterschiedlichen musikalischen Welten zu Hause war. (Capriccio zur Erinnerung an Friedrich Silcher) (Neuheit Ensemble)